Aus den Freien Grünen wird der Ortsverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Westhausen

Am Freitag, den 13.11.2020 gründeten die Freie Grüne Liste in Westhausen den Ortsverband. Die Gründung war der konsequente nächste Schritt, nachdem die Liste bei den letzten Kommunalwahlen die stärksten Zuwächse aller Grünen Verbände im Kreisverband Aalen-Ellwangen hatte. Die GRÜNEN verzeichnen damit die 3. Ortsverbandsgründung im Kreisverband seit den letzten Kommunalwahlen.

Westhausen schriebe dazu Geschichte, da sie innerhalb von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Ersten sind, die zur Gründung die digitale Medien nutzten. Womöglich trifft dies sogar auf Deutschland, wenn nicht gar auf Europa zu.

Peter Kuch lud zur Videokonferenz ein. Der Kreisvorsitzenden Berthold Weiß moderiert den Wahlvorgang in gewohnt professioneller Manier. Zum dreiköpfigen Vorstand wurden einstimmig Oxana Schlee und Stefan Schwab als Vorsitzende, Peter Kuch zum Kassier gewählt.

Geladene Gäste informierten danach aus der Landes- und Bundespolitik.

Bennet Müller, Kreistagsmitglied und Mitglied im Landesvorstand der Grünen in Baden-Württemberg ist seit 2017 als Jurist im baden-württembergischen Staatsministerium tätig. Er gewährte einige Einblicke in die Arbeit der Landesregierung und freute sich auf einen gute und enge Zusammenarbeit.

Margit Stumpp MdB meinte, „Ihr seid mutig. Ihr seid und wart schon immer stark“. Starke und mutige Menschen zögen junge und engagierte Menschen mit neuen Ideen an. Neu zugezogene Menschen brächten ihre Erfahrungen und frische Ideen nach Westhausen. Westhausen und das Land bräuchten solche Menschen. Margit Stumpps Einblicke in die Bundespolitik umfassten auch den Digitalpakt. Der Bund bringt den Kommunen eine Anschlussfinanzierung, damit die Schulen z.B. auch administrative Aufgaben umsetzen können. Als Lehrerin administrierte sie ca. 100 PC-Arbeitsplätze und kenne die Aufgabenstellungen im Detail. Sie wünschte den Gründungsmitgliedern viel Erfolg und freute sich auf den nächsten Politischen Aschermittwoch in Westhausen!

Johannes Paus Regionalgeschäftsführer der GRÜNEN kannte bereits die meisten der Teilnehmer und war erfreut, auch neue Gesichter zu sehen. Die Gründung sieht er als einen riesen Gewinn für Westhausen, für den Kreis und für das Land. In der Landtagsfraktion als Mitarbeiter von Martin Grath, bietet er dem Ortsverband die direkte Verbindung nach Stuttgart.

Martin Grath MdL zeigte sich von der Neugründung begeistert. Gerade in Zeiten, in denen Politiker alte Konzepte in neuen Schläuchen präsentieren, braucht es neue Gesichter mit neue Ideen. Klima-, Natur- und Umweltschutz, neue Mobilität, Industriewandel, bezahlbarer Wohnraum und digitaler Wandel – brauchen starke GRÜNE. Nur GRÜN hat und ist ein Zukunftsprogramm. Westhausen hat mit der B-29, B-29neu, Riesbahn und dem zunehmenden Verkehrsaufkommen große Aufgaben vor sich und benötigt intelligente und nachhaltige Lösungen. Dafür will er sich weiter einsetzen.

Alexander Asbrock: Mit CLEVER, GRÜN, MACHEN will er die Dinge schlau voranbringen. Ökologie im Zentrum der Überlegungen bringt die Wirtschaft wieder in Schwung. Unternehmerische Ideen werden neue klimaneutrale Produkte entwickeln, die unsere Region von einer gefährlichen automobilen Einseitigkeit in eine vielfältige und robuste Produktionslandschaft wandeln. Das will er voranbringen und als Landtagsabgeordneter unserer Region in Stuttgart Gehör verschaffen. Mit der Gründung des Ortsverbands in Westhausen ist für ihn die Zukunft heute schon ein bisschen besser geworden.

Der etwas andere Spatenstich

Mehrere Frauen der Freien Grünen Westhausen griffen auf Initiative von Gemeinderätin Jutta Kuch zum Spaten. Sie steckten über 100 Blumenzwiebeln, die im Frühjahr den Insekten Nahrung bieten werden. Das Wiesengrundstück wurde von der Gemeinde Westhausen zur Verfügung gestellt. Es befindet sich südlich der B-29 oberhalb des Westhausener Wohngebietes „Schwenksbrunnen“ an einem sehr beliebten Wanderweg, der vom Ortsteil Reichenbach zum Naherholungsgebiet Bohler führt. Jutta Kuch meinte: „Ein Spaten ist auch geeignet, dem Klima und der Natur Gutes zu tun. Es wäre schön, wenn das viele nachmachen. Platz findet sich selbst im kleinsten Vorgarten“.

Saubere Ostalb (2)

Als täglicher Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel fällt auf, dass der Bahnhof in Westhausen stark verschmutzt ist. Vor allem Zigarettenkippen und Restmüll trägt nicht dazu bei, die Attraktivität der Regionalbahn zu erhöhen.


Wir Freie Grüne Westhausen wollen das ändern. Am ersten Oktoberwochenende werden mit Unterstützung der GOA den Bahnhof vom Restmüll säubern. Unterstützung ist jederzeit willkommen.

Anmeldung bitte unter schwab.ste@web.de.

Wir freuen uns auf Sie.

UPDATE

In einer zweistündigen Putzaktion konnte der Bahnhof in Westhausen vom Müll befreit werden. Unter der tatkräftigen Hilfe vieler Hände wurden insgesamt zwei große Plastiksäcke mit Restmüll befüllt. In den nächsten Tagen werden die Säcke im Rahmen der Aktion Müllpate entsorgt. Hoffen wir, dass der Zustand am Bahnhof möglichst lange anhält.

Saubere Ostalb – Müllpate in Aktion

Im Rahmen der Aktion „Saubere Ostalb“ kann man sich als Müllpate bewerben. Nach einer kurzen Einführung steht dem Aufräumen nichts mehr im Wege. Den gefundenen Müll kann sogar einfach und kostenfrei mit dem Restmüll entsorgt werden.

Eine erste Müll-Sammel-Aktion ergab eine halb gefüllte Mülltüte. Ort des Geschehens war die Fußgängerunterführung am Bahnhof in Westhausen. Aus unerklärlichen Gründen haben es Menschen geschafft, den Verpackungsmüll eines wohl spontanen Picknicks einfach auf dem Boden liegen zu lassen.

Zum Glück gibt es die Müllpaten 🙂

Wer Lust hat mitzumachen, meldet sich einfach unter folgender E-Mail-Adresse:
schwab.ste(at)web.de

Ausreißaktion des Jakob-Kreuz-Krauts ein voller Erfolg

Die Ausreißaktion der FGW konnte am Mittwoch, 29.07. erfolgreich beendet werden. Noch bis zur letzten Minute wurde das Jakobs-Kreuz-Kraut an vielen Stellen in und um Westhausen herum entfernt werden.
Den Abschluss der Aktion bildete die Übergabe von 10 mit Jakobs-Kreuz-Kraut gefüllten Säcken. Vertreter des Bauhofes übernahmen die Säcke, um diese verbrennen zu lassen. An dieser Aktion nahmen an insgesamt drei Sammelaktionen viele verschiedene Teilnehmer teil:

Martin Häring, Jutta und Peter Kuch, Stefan Schwab, Heike Wächter, Alexander und Oxana Schlee, Marianne Schwab

Aufgrund der Menge an gefundenen Jakobs-Kreuz-Kraut ist uns allen klar geworden, dass auch nächstes Jahr solch eine Aktion wiederholt werden muss. Wir freuen uns Verstärkung.

Übergabe des Jakob-Kreuz-Kraut (im Hintergrund) durch Vertreter der FGW

Ausreißaktion der FGW Westhausen

Keine Angst, wir Freie Grüne Westhausen nehmen nicht Reisaus, sondern stellen uns ganz praktisch einem Problem in Westhausen.

Demnächst samt das Jakobs-Kreuzkraut aus. Das Bundesinstitut für Risikobewertung fordert aufgrund seiner extremen Giftigkeit zur Nulltoleranz. Die Pflanze führt bei Wiederkäuern zu tödlich verlaufenden Leberschädigungen. Über pflanzliche Nahrung kann dessen Gift in den menschlichen Ernährungskreislauf übergehen. Es wurde im deutschem Honig noch gering, dagegen bei Honig aus Übersee mit kritisch Werten nachgewiesen.

Exemplar des Jakob-Kreuzkraut

Wir versuchen schrittweise diese Pflanze in Westhausen zu entfernen. Die erste Aktion findet auf dem Radweg nach Westerhofen und der Fläche zwischen Bundesstraße und dem neuen eBike-Geschäft statt. Wir freuen uns über jede Unterstützung.

Freitag, 10.7.2020 – 19.00 Uhr Treffpunkt: Jagsthof

Hier einige Informationen zum Jakobs-Kreuzkraut:

Das Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea, heute meist Jacobaea vulgaris), auch Jakob-Greiskraut[ und Jakobs-Kreuzkraut sowie Jakobskraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Senecio innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Vorkommen
Das Jakobs-Greiskraut ist an Feldrändern, auf Wiesen, Ackerbrachen, Magerrasen und in anderen Gras- und Staudenfluren recht verbreitet. Seine Ansprüche an den Boden sind nicht besonders groß. Es gedeiht am besten auf mäßig frischen bzw. wechselfrischen, mehr oder weniger nährstoff- und basenreichen, humosen Lehm- und Sandböden

Da die Samen des Kreuzkrauts zusätzlich zur Windausbreitung gut an beispielsweise landwirtschaftlichen Maschinen, anderen Verkehrsmitteln, aber auch an Kleidung, sowie Fell und Federn haften, etabliert es sich schnell auf benachbarten Flächen.

Bekämpfung
In Nordrhein-Westfalen kam es ab 2008 zu einer verstärkten Verbreitung auf Stilllegungsflächen, extensiv genutzten Weiden, insbesondere Pferdeweiden, Extensivgrünlandflächen, Wegrändern und Böschungen. Das Jakobskreuzkraut fand man dort auf Weiden mit mangelnder Weidepflege und unterlassener Nachmahd. Besonders häufig ist es daher auf Pferdeweiden, da weidende Pferde die Pflanzen im Unterschied zu Rindern oder Schafen kaum fressen. Auf Pferdeweiden findet man zudem viel häufiger überweidete Bereiche und Stellen mit unbewachsenem Boden, auf denen das Kreuzkraut optimale Keimbedingungen findet. Um die Samenbildung der Pflanze zu verhindern, wird geraten, betroffene Flächen spätestens bei Blühbeginn zu mähen. Durch zweimalige Schnittnutzung vor der Blüte kann das Jakobskreuzkraut zurückgedrängt werden. Das Jakobskreuzkraut, insbesondere Einzelpflanzen, kann auch mechanisch bekämpft werden, vor allem durch Ausreißen oder Ausstechen.

Weiter hilfeiche und weiterführende Informationen unter
http://www.wikipedia.de


Dokutipp: Klimawandel – auf Spurensuche im Südwesten

Alle Welt spricht vom Klimawandel: Schmelzende Polkappen, steigender Meeresspiegel, Dürren und Hunger in der Welt. Aber wie wirkt sich der Klimawandel auf den Südwesten Deutschlands aus? Auf Tiere und Pflanzen, auf die Landschaft – und den Menschen? Wer profitiert und wer wird Verlierer sein? Axel Wagner, SWR Reporter und Biologe, begibt sich auf Klima-Tour durch den Südwesten – an die Orte, wo der Klimawandel schon spürbar ist oder seine Wirkung bald zeigen wird. Er besucht die Winzer in der Pfalz, die Obstbauern am Bodensee und die Skiliftbetreiber im Schwarzwald, die schon jetzt vom Klimawandel betroffen sind.
Quelle: http://www.ardmediathek.de

Link zur Dokumentation:
https://www.swrfernsehen.de/betrifft/klimawandel-auf-spurensuche-im-suedwesten-100.html

Auszüge aus der Dokumentation:

„Meine Augen haben da Dinge gesehen, die mein Kopf nicht verarbeitet hat.“
„Mehr als 50% des Baumbestandes ist geschädigt. Fichten werden, bis auf wenige Täler, verschwinden. Buchen, Eichen und Eschen erreichen das Grundwasser nicht mehr.“
„Wintersport am Feldberg ist nur noch mit Kunstschnee möglich. Der belastet Wässer und Büden. Immer mehr notwendige Zusätze, wie Eiweiß, verändern den Lebensraum Wasser.
„Eine Zielerreichung von max. 2° mittlerer Erderwärmung bedeutet für uns im Südwesten einen Temperaturanstieg von 3°. Die Folge: Trockenheit und geringere landwirtschaftlichere Erträge.

Gedanken zur Gemeinderatssitzung am 27.05.2020

In der ersten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Westhausen nach dem Lockout berichtete Bürgermeister Knoblauch aus Sicht der Verwaltung über die Geschehnisse in den vergangenen Wochen seit Ausbruch der Corona-Krise. Ein großer Schwerpunkt lag darin, die Folgen der Pandemie für Eltern, Kinder, Jugendliche und Angehörige der Risikogruppe zu mildern. Ebenso mussten Hygienekonzepte erstellt und die Arbeit der Verwaltung neu organisiert werden.

Dennoch konnten auch erste Erfolge auf dem Weg zurück zur Normalität vorgewiesen werden. Seit zwei Wochen existiert eine Notbetreuung für Kinder von Eltern, die berufstätig sind. Die Verwaltung kann wieder unter den gegebenen Umständen ihre normale Tätigkeit nachgehen wie auch eine regelmäßige Betreuung für Kinder unter 6 Jahren anbieten.

Der Blick in die Zukunft lässt jedoch erahnen, dass diese Krise Westhausen wie auch viele andere Kommunen finanziell gesehen noch auf Jahre hinweg belasten wird. Ein mögliches Defizit von 2.500.000€ für das kommende Kalenderjahr 2021 wird wohl auch bedeuten, neue Schulden machen zu müssen.

Parallelen erkennbar zur Klimakrise?

Wie reagiert die Bevölkerung wie auch die Politik auf die Corona-Krise? Sie beachten die Empfehlungen der Wissenschaftler, setzen diese konsequent um und stellen sehr große finanzielle Mittel zur Verfügung. Die Corona-Krise zeigt also, dass die Bevölkerung gemeinsam mit den Politikern fähig ist, auf eine umfassende Bedrohung schnell und konsequent zu reagieren.

Eine weitere Krise existiert bereits seit mehreren Jahren, forderte global gesehen bereits viele Todesopfer und verursachte ebenso große Unkosten und notwendige Investitionen. Die Rede ist vom Klimawandel. Auch diese Krise wird nur dann bewältigt werden können, wenn schnell und konsequent gehandelt wird.

Im Gegensatz zur Corona-Krise zeigt jedoch die Gemeinde Westhausen ein vergleichbar zurückhaltendes Engagement. Zwar wurde vor ca. einem Jahr ein Klimaschutzkonzept verabschiedet, weitere konkrete Schritte (Ausnahme: Neubau des Kindergartens in Lippach in Holzbauweise) lassen noch auf sich warten.
Nach Aussage von Herrn Knoblauch verzögert sich die Ausschreibung eines Klimaschutz-Managers aufgrund fehlender finanzieller Zusagen der Bundesregierung in Berlin, zum anderen ist die Verwaltung völlig ausgelastet mit den grundlegenden Aufgaben.

Es stellen sich daher für den neutralen Betrachter folgende Fragen:

Warum reagiert man in der Corona-Krise schnell und umfassend, während in der Klimakrise auf Finanzzusagen gewartet wird?

Warum stehen in der Corona-Krise sehr große finanzielle Mittel zur Verfügung bzw. wird eine Kreditaufnahme möglich gemacht, während in der Klimakrise erst dann die Stelle eines Klimaschutzmanagers ausgeschrieben wird, wenn diese von der Bundesregierung finanziert wird?


Warum schafft es die Verwaltung in Westhausen, Hygiene-Konzepte oder ähnliches aufzustellen, wenn für Maßnahmen zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes keine Ressourcen vorhanden sind?


Warum beginnt man nicht in kleinen Schritten mit der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes und formuliert mit Hilfe engagierter Bürger ein Leitbild, um die Basis für die Arbeit eines Klimaschutzmanagers schaffen zu können?


Warum beginnt man nicht jetzt bereits zum Beispiel mit der Ausstattung aller kommunaler Gebäude mit PV-Anlagen, die zugleih CO² einsparen und finanzielle Freiräume schaffen?

Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Bereitschaft zum schnellen Handeln in der Klimakrise noch immer nicht bei den verantwortlichen Mandatsträgern vorhanden ist.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Folgen des Klimawandels immer noch verharmlost werden.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass immer noch viele der Meinung sind, dass noch genügend Zeit vohanden wäre um die Folgen des Klimawandels abmildern zu können.

Hoffen wir, dass die verantwortlichen Personen Recht behalten werden und die nächste Generation nicht für die Untätigkeit der jetzt handelnden Personen die Konsequenzen tragen muss.

Stefan Schwab

Zur Kreistagssitzung – Thema: Mobilitätspakt

Mobilitätspakt – ohne Denkverbote

In der Kreistagssitzung am 26.5.2020 wurde zum Thema Mobilitätspakt B19 Aalen-HDH häufig Floskeln wie „Ohne Denkverbote“ und „Technologieoffenheit“ genannt. Konservativ Denkende ergänzten das auch mit den Worten: „es ist nicht heraus, ob das die Zukunft ist“,  „über Elektromobilität wird vielerorts noch kontrovers diskutiert“ oder „man muss technologieoffen sein, z.B. auch an Wasserstoff denken“. Mir zeigt das, dass er oder sie wenig geeignet ist, sich zukunftsorientiert einbringen zu können. Die Welt – bis auf Deutschland – hat sich zur Elektromobilität entschieden. Zusammen mit dem autonomen Fahren, das schon nahezu serienreif in den USA existiert (wymo.com/lidar), liegt die Chance, das Wirtschaftssystem zukunftsorientiert auszurichten. Die Details sind im Web recherchierbar und wissenschaftlich belegt. Lokale E-Automobilclubs in HDH (Solar-mobil-heidenheim.de) und AA (elektroauto-aalen.de) können darüber mit jahrelanger Erfahrung Auskunft geben. Dass die deutsche Regierung die eMobilität und die damit verbundene erneuerbare Energieerzeugung ausbremst, hat unsere Wirtschaft ins Hintertreffen gebracht und führt uns jetzt schon sichtbar in eine große Krise. Wird diese Zukunftsverweigerung aber gelöst und der E-Mobilität nebst den erneuerbaren Energien die Hindernisse beseitigt, hat unsere Automobilindustrie die Chance, den Entwicklungsrückstand aufzuholen. Die Veränderungen werden ca. 50% der Arbeitsplätze vor allem in der Zulieferindustrie kosten. Sie können aber durch freiwerdende Mittel, welche die eMobilität generiert, in neue Beschäftigungen überführt werden. Diese Mittel stammen z.B. aus der Befreiung vom Erdöl und dem abfließenden Vermögen in die Erzeugerländer, aus lokaler grüner Stromerzeugung und der lokalen Ertragsgewinnung im Land, der Kostenersparnis im Straßenbau und dessen Unterhalt, dem Rückbau von Straßen, dem Freiwerden von Parkraum- und -flächen zugunsten von Wohn- und Arbeitsraum, der Senkung von Kosten im Gesundheitssystem aufgrund weniger Toten, weiniger Schwerverletzten, weiniger Reha- und Arbeitsausfallkosten usw. Das löst in allen Bundes- und Länderhaushalten einen Geldtransfer weg vom Verkehrsbudget hin zum Sozialbudget aus. Wie bei der Kohle können dann Steuergelder von einer schwindenden veralteten Technologie in Richtung einer Zukunftsaufgabe verschoben werden. Auch die Nutzer der eMobiliät können ihre Haushaltskosten senken. Verkehrsmittel werden genutzt und nicht gekauft. Sie müssen nicht finanziert, nicht gepflegt, nicht gewartet, nicht versichert werden. Das zum Leben notwendige Einkommen wird deutlich gesenkt. Die dafür erforderliche Arbeitszeit kann reduziert werden. Deutlich denkbar wird dann auch das bedingungslose Grundeinkommen. Lasst uns das ALLES ohne Denkverbote und mit großer Technologieoffenheit diskutieren, entwickeln und umsetzen. Was jetzt aber noch fehlt, ist der Hinweis auf die Klimakrise: Dazu fordere ich alle CO²-Verschwörungstheorethiker zu folgendem, nicht ernsthaft gemeinten weil lebensgefährlichem Experiment auf: Stellen sie ihr EURO6+++ Auto in die Garage, schließen alle Fenster und Türen der Garage, setzten sie sich in das Auto und starten sie den Motor. Nach ca. einer halben Stunden wissen ihre Hinterbliebenen, welche Vorteile die Elektromobilität für die Umwelt und uns Menschen hat.

Verfasser: Peter Kuch

Gemeinderätin Jutta Kuch mit Familie in Corona-Quarantäne

Seit dem 20.4.20 befindet sich die Gemeinderätin und Krankenschwester Jutta Kuch in häuslicher Quarantäne. Die Freien Grünen Westhausen (FGW) sprachen mit ihr.

FGW: Jutta, zunächst wie geht es Dir und Deiner Familie?

Jutta: Eigentlich ganz gut. Ich selbst bin nicht infiziert und negativ getestet, jedoch meine Tochter Katharina wurde infiziert. Sie pflegt auf der Intensivstation des Ostalbklinikum Patienten mit schwerem Verlauf der Infektion. Mit ihr zusammen wurde uns häusliche Quarantäne verordnet.

FGW: Infiziert heißt?

Jutta: Es haben sich Kopfschmerzen und Übelkeit eingestellt. Nach 2 Tagen war das aber weitestgehend vorbei. Bei vielen Infizierten verläuft das so harmlos. Menschen, die kein gutes Immunsystem haben, sich ungesund ernähren, rauchen oder vorerkrankt sind, geht es da i.d.R. wesentlich schlechter.

FGW: Häusliche Quarantäne – wie erlebt ihr das und wie kommt ihr „über die Runden“?

Jutta: Häuslich heißt nicht, dass wir uns nur im Haus aufhalten dürfen. Wir haben einen kleinen Garten, den wir selbstverständlich nutzen dürfen. Das Grundstück zu verlassen, ist uns untersagt. Versorgt werden wir von Freunden und Bekannten, die sich spontan angeboten haben. Darüber haben wir uns sehr gefreut.

FGW: Was hältst Du von den Maßnahmen, z.b. den Einschränkungen sozialer Kontakte, Veranstaltungsverboten etc.?

Jutta: Ich finde es gut, wie die Politik hier reagiert hat. Sie ist für mich das erste Mal wahrnehmbar, dass den Ratschlägen der Wissenschaft gefolgt wird und gesundheitliche Notwendigkeiten den wirtschaftlichen Konsequenzen vorangestellt wird.

FGW: Wie empfindest Du die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte?

Jutta Kuch: Uns wurde untersagt, Details zu unserer Arbeit in den Kliniken zu veröffentlichen. Es ist aber ja allgemein bekannt, dass wir in Deutschland außer auf Intensiv keine Pflegeschlüssel haben, d.h. Anzahl Pflegekräfte auf Anzahl Patienten. Jetzt mit Corona haben wir Verhältnisse, fast wie in Schweden. D.h. auf eine Schwester kommen max. 6-7 Patienten. Üblich waren bisher 12- 15 und in der Nachtschicht noch viel mehr. Und dazu „dürfen“ wir noch Auszubildende während der Arbeit anleiten. Anstatt Entlastung empfinden das viele als Belastung. Auch werden uns die Auszubildenden in der Zahl der arbeitende „Köpfe“ angerechnet. 

FGW: Zurück zur Corona-Pandemie. Wie siehst Du das global?

Jutta Kuch: Wir haben in den letzten 100 Jahren, insbesondere der letzten 30 Jahre, über unsere Verhältnisse gelebt. Wir nutzen die Erde aus, als ob es an deren Ende im Supermarkt eine zweite gäbe. Viele meinen, sie benötigen im Winter Tomaten und Kiwi, im Sommer muss es der Ballermann oder Hurghada sein und im Winter, egal ob es schneit oder nicht, ist Skifahren angesagt. Viele Kinder übernehmen das als normale Lebensweise und setzen dem noch etwas drauf. Wohin das führt ist leicht vorhersehbar.

FGW: Was schlägst Du vor?

Jutta: Oh je. Ich/wir sind auch keine Heiligen.  Aber vielleicht dazu Folgendes:

1. Leben mit und nicht gegen die Natur:

Ich gehe gerne mal eine Stunde in die Natur. Beobachte auf einer Blumenwiese, wie emsig und im Einklang mit der Natur die Bienen, Käfer und Schmetterlinge da sind. Das ist so entspannend und tut dem Körper und der Seele gut.

2. Gesund ernähren und den Körper stärken:

Eigenes Obst und Gemüse aus dem Garten, für ein giftfreies und saftiges Essen im Sommer und Herbst zu haben, oder für den Winter einzumachen, schätze ich sehr. Wer keinen Garten hat mein Tipp: die Gemeinde hat seit langer Zeit viele Schrebergärten zur Vergabe frei. Und teure Geräte muss auch keiner anschaffen, die kann man sich beim Westhausener Geräteverein weShare ausleihen.

Um dem Körper eine gesunde Balance zu geben, achte ich auf das Kleingedruckte bei den Körperpflegemitteln. Natur steht oft drauf, ist aber nicht immer drin. Auf Wikipedia prüfe ich die Inhaltsstoffe auf ihre Wirkung. Das ist manchmal etwas aufwendig, macht sich aber langfristig bezahlt. Selbst bei der Zahnpasta wurde ich schon negativ fündig. Auch erbgutschädigend und/oder krebserregende Stoffe fand ich schon. Das stresst den Körper und reduziert seine Abwehrkräfte. Der Körper vergisst nichts. Das sehe ich bei meiner täglichen Arbeit in der Klinik.

3. Macht mal Urlaub im Ländle:

Für den Urlaub nutzen wir jetzt noch mehr das Fahrrad. Neu in Westhausen gibt es jetzt einen eBike-Laden. Darauf bin ich gespannt. Wir fahren gerne raus und besuchen Ausflugsziele und Gastwirtschaften im Land.  Manchmal soweit, dass wir nur noch mit dem Zug zurückkommen können, oder nach einer Übernachtung erst am nächsten Tag wieder zuhause sind. Das empfinden wir entspannender, als Stunden im Flieger zu sitzen um dann um einen Liegeplatz am Pool zu kämpfen, oder in Horden durch Städte geführt zu werden.

FGW: Jutta, danke für das Gespräch. Wir von der Freien Grünen Liste, aber sicher auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Westhausen und dem Ostalbkreis, danken Dir, Deiner Katharina und Euren KollegInnen für Eure Arbeit an den Patienten, wünschen Euch „Bleibt gesund“ und freuen uns schon, Euch nach der Quarantäne wiederzusehen.